Falsche Presseausweise: Wie Betrüger und Extremisten das Vertrauen in den Journalismus untergraben
In Deutschland kursieren zunehmend gefälschte Presseausweise, die von unseriösen Anbietern verkauft werden. Diese Dokumente ähneln echten Ausweisen und werden oft ohne Prüfung der journalistischen Tätigkeit ausgestellt. Sie ermöglichen es Betrügern und Extremisten, sich Zugang zu Veranstaltungen zu verschaffen oder Vergünstigungen zu erschleichen.
Die Masche hinter den Fake-Ausweisen
Anbieter wie der sogenannte „Deutsche Verband der Pressejournalisten“ (DVPJ) oder die „General News Service“ (GNS) verkaufen Presseausweise gegen eine Gebühr, ohne die journalistische Tätigkeit der Käufer zu überprüfen. Diese Ausweise werden dann genutzt, um sich als Journalist auszugeben und Vorteile zu erlangen. So verschaffte sich beispielsweise ein Hochstapler Zugang zu Konzerten und Events, indem er sich als Redakteur ausgab und einen gefälschten Presseausweis vorzeigte.
Rechtliche Grauzonen und Konsequenzen
Obwohl es in Deutschland keinen staatlich anerkannten Presseausweis gibt, ist die Nutzung gefälschter Ausweise problematisch. Die Verwendung solcher Dokumente kann als Urkundenfälschung gewertet werden und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Zudem untergräbt sie das Vertrauen in den Journalismus und gefährdet die Pressefreiheit.
Wie du dich schützen kannst
- Vertraue nur anerkannten Ausstellern: Offizielle Presseausweise werden von etablierten Verbänden wie dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV) oder ver.di ausgestellt.
- Prüfe die Echtheit: Achte auf Sicherheitsmerkmale und informiere dich über die ausstellende Organisation.
- Sei skeptisch bei Angeboten ohne Prüfung: Wenn keine Nachweise deiner journalistischen Tätigkeit verlangt werden, ist Vorsicht geboten.
Die Verbreitung gefälschter Presseausweise ist nicht nur ein rechtliches Problem, sondern auch eine Bedrohung für die Glaubwürdigkeit des Journalismus. Es liegt an uns allen, wachsam zu sein und solche Machenschaften aufzudecken.
